Kröslin

Kröslin ist der größte Ortsteil, geografisches Zentrum und Sitz der ehrenamtlichen Verwaltung der Gemeinde. Mit der 1305 erbauten Christophorus-Kirche ist Kröslin auch Kirch- und Pfarrdorf.

Durch den Anschluss an das Kleinbahnnetz am Ende des 19. Jahrhunderts wurde Kröslin deutlich mehr durch Handwerk und Industrie geprägt als die Orte in der Umgebung. So zählten bis zum Ende der 1980er Jahre eine Kistenfabrik und ein metallverarbeitender Betrieb zu den größten Arbeitgebern der Gemeinde. Touristische Angebote gab es bis in die 1990er Jahre in Kröslin praktisch nicht.

Letzteres hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Wer den jahrzehntelang militärisch genutzten Hafen aus DDR-Zeiten noch in Erinnerung hat, wird ihn heute nicht mehr wiedererkennen. Hier findet man jetzt eine 5-Sterne-Marina, die mit vielfältigen gastronomischen, Service- und Freizeitangeboten längst zum kulturellen Zentrum des Ortes geworden ist.

Spandowerhagen

Seit der Fertigstellung einer Ortsumgehung im Frühjahr 2014 liegt Spandowerhagen wie Hollendorf und Karrin etwas abseits der Landesstraße 262, die Greifswald und Wolgast verbindet.
Dies ist eine positive Entwicklung für den Ort, denn für den Berufs- und Güterverkehr, der sich ab Mitte der 1960er Jahre über Jahrzehnte durch die schmalen Straßen wälzte, war das beschauliche Dorf nie ausgelegt.

Knapp 200 Einwohner leben heute in Spandowerhagen. Auch hier ist die regionsprägende Fischerei vertreten: Ein moderner Fischverarbeitungsbetrieb hat hier seinen Sitz und viele ehemalige Fischer haben hier ihr Zuhause.

Im Norden der Spandowerhagener Wiek - einer Bucht des Peenestroms - befindet sich die Halbinsel Struck. Auf der Halbinsel befand sich vor über 400 Jahren ein Lustschloss, von dem heute aber nicht einmal mehr die Grundmauern existieren. Die Halbinsel steht heute unter Naturschutz und darf deshalb nur unter Einschränkungen betreten werden.

Spandowerhagen hat auch eine Kirche, auch wenn diese erst auf den zweiten Blick als solche erkennbar ist. 1966 wurde eine ehemalige Scheune zum Gotteshaus geweiht und trägt seit einigen Jahren den Namen Betlehem-Kirche.

Fischerdorf Freest

"Freest ist ein pommersches Fischerdorf von 550 Einwohnern, liegt unmittelbar am Strand und ist von schönen und großen Nadelholzwaldungen umgeben. Der Ort selbst macht mit seinen schönen Gärten, den zahlreichen Obstbäumen und sauberen Häusern einen freundlichen Eindruck. Lebensmittel sind im Ort zu haben; doch muß frisches Fleisch aus Cröslin bezogen werden. Der Aufenthalt ist angenehm und billig. ... Auch ist Gelegenheit geboten, für geringe Entschädigung Ausflüge mit Fischerbooten in die See zu unternehmen."

Heute hat Freest etwa 750 Einwohner und außer frischem Fleisch müssen auch andere Lebensmittel derzeit anderswo gekauft werden - der Lebensmittelmarkt des Ortes wartet leider seit geraumer Zeit auf seinen Umbau. Ansonsten kann die Beschreibung des kleinen Fischerortes in Griebens Reiseführer "Die Ostseebäder" von 1910 heute noch weitgehend als gültig angesehen werden.

Seinerzeit wurde versucht, Freest als "Ostseebad", wie man auch auf Postkarten aus dieser Zeit lesen kann, zu etablieren. Mit Erfolg: Freest gilt seit Jahrzehnten als Geheimtipp für Urlauber, die dem Stress und den Staus etwa auf den Ostseeinseln entgehen wollen.

Freest kann als das Fischerdorf schlechthin bezeichnet werden. Deshalb trägt der Ortsteil seit 2015 gemäß einem Beschluss der Gemeindevertretung die offizielle Bezeichnung "Fischerdorf Freest".
Die Fischerei des Ortes hat eine jahrhundertealte Geschichte. Noch heute befinden sich noch eine alte Räucherei sowie eine alte Bootswerft mit über 100jähriger Tradition im Ort. Der in den 1990er Jahren sanierte Fischereihafen ist heute einer der bedeutendsten Häfen an der deutschen Ostseeküste.

Überregional bekannt ist das Dorf für seine Freester Fischerteppiche. Auch hier besteht ein enger Bezug zur Fischerei: Als sich diese in den 1930er Jahren in einer Krise befand, etablierte sich die Teppichknüpferei als zusätzliche Erwerbsquelle für die betroffenen Fischer.

Hollendorf und Karrin

Keine Frage: In Hollendorf und Karrin ist längst nicht "so viel los" wie in den vom Tourismus und der Fischerei geprägten Ortsteilen der Gemeinde. Offensichtlich ist es aber genau dieser Umstand, der in den vergangenen Jahren die Einwohnerzahl hier deutlich ansteigen ließ. Ruhe, Entspannung und reizvolle Landschaften am Peeneufer oder inmitten blühender Felder waren und sind in jüngster Vergangenheit Grund genug, hier Wohnhäuser oder hochwertige Ferienwohnungen zu errichten.
Zugegeben - Einkaufsmöglichkeiten und Gaststätten fehlen hier noch. Aber bis nach Kröslin oder Freest ist es nicht weit und erste Freizeitangebote wie zum Beispiel einen Bootsverleih gibt es schon.